Ist CBD E-Liquid, also sind diese Flüssigkeiten im allgemeinen, wirklich so ungefährlich?
CBD E-Liquid Markt
Die großen Tabakkonzerne bauen gerade ihre Produktionen um, und manche erobern ganz neue Geschäftszweige, sie bauen sogar pharmazeutische Abteilungen auf. Der Run auf das “medizinische” Qualmen hat begonnen. Mit entsprechenden ärztlichen Verschreibungen bekommen auch Altria (Philip Morris, Marlborro), BAT (British-American Tobacco) und Co eine Scheibe von der deutschen medizinischen Cannabis Erstattung ab.
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Nur mal ein paar Zahlen zu Altria: Altria hält ein Aktienpaket von 203 Mio. Aktien des weltgrößten Bierherstellers, Anheuser Busch (ABInBev, Wert ca. 16 Mrd. USD). Ende 2018 kaufte Altria 35% vom führenden E-Zigarettenunternehmen der Welt, JUUL, für 12,8 Mrd. USD. Altria hält zusätzlich einen 45%-Anteil am Cannabisproduzenten Cronos (Wert ca. 2 Mrd. USD), insgesamt liegt damit der Wert von Altria bei ca. 82 Mrd €.
Aber ist der Fokus auf E-Zigaretten ein Risiko? Denn in letzter Zeit häufen sich die Berichte zu der Gefährlichkeit des E-Rauches.
Was ist CBD E-Liquid?
Die Flüssigkeit die in Elektrozigaretten gefüllt wird besteht meistens aus dem Lebensmittelzusatzstoff Propylenglycol (PG, E1520), pflanzliches Glycerin (oder auch vegetable Glycerin (VG, E422)), destilliertes Wasser, Nikotin und Aroma.
Glycerin und Propylenglycol werden auch in Disko-Nebelmaschinen verwendet.
Der „Verbrennungsvorgang“ einer Zigarette
Eine normale Tabak Zigarette wird beim Rauchen 800-1100°C heiß. So wie jeder von Euch vom Grillen her weiss, entstehen giftige Substanzen, wenn z. B. Fett in die Glut tropft. Der Dampf enthält allerlei giftige Moleküle. Genauso verhält es sich beim Rauchen von Tabak. Es entstehen etwa 4800 Chemikalien im Tabakrauch, davon sind etwa 90 nachgewiesenermaßen krebserregend. Dazu zählen Arsen, Blei, Cadmium, Formaldehyd, Benzol oder Nitrosamine. Mit den Namen könnt Ihr wahrscheinlich nicht allzu viel anfangen, aber glaubt mir, die will eigentlich keiner in den Körper bekommen.
Verdampfungsvorgang einer E-Liquid Zigarette
Bei einer E-Zigarette verhält es sich ganz anders als beim Tabakrauchen. Auf Knopfdruck wird die Verdampfungskammer auf 60-120°C erhitzt. Bei diesen Temperaturen entstehen noch keine Verbrennungsprodukte. Damit fehlen schon mal die 90 Substanzen mit karzinogener Wirkung. Leider ist es aber damit nicht getan, denn die meisten E-Zigaretten enthalten irgendwelche Aromastoffe, von denen nicht alle unbedenklich sind.
Achtung! Verdampfen von Cannabis Blüten geht anders
Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit CBD E-Liquids. Dies ist ein großer Unterschied zum direkten verdampfen von Cannabis-Blüten. In den Blüten kommen die Cannabinoide vorwiegend in ihrer Säureform, also als THC-Säure oder Cannabidiolsäure vor. Damit jedoch die Wirkungen voll zum Tragen kommen, muss die Säureform in die psychoaktive THC Form überführt werden. Dies geht nur bei Temperaturen über 150°C bis hin zu 220°C, beim CBD sind sogar ~170°C notwendig. Deshalb sollte man nie E-Liquid in “Blütenverdampfer” geben. Das enthaltene Glycerin zersetzt sich ab 200°C in das krebserregende Acrolein. Eine Substanz, die Zigarettenraucher leider jeden Tag inhalieren, denn Gycerin ist auch im Tabak als Feuchthaltemittel enthalten.
CBD Verdampfung
Wir wissen nun, wie sich die Grundsubstanzen bzw. Trägersubstanzen von E-Liquids bei Erhitzung verhalten, aber wie ist das nun mit dem CBD-”Aromazusatz”?
Das CBD kommt in der Cannabispflanze normalerweise als CBDa vor, das heißt Cannabidiolsäure. Die Erhitzung des CBDa auf 180°C, führt nun zu einer Abspaltung von Kohlendioxid aus dem Molekül und es entsteht das wirksamere CBD. Dies wird dann für die E-Liquids verwendet
Reines CBD (Isolat) wird bei ca. 66°C flüssig und siedet bei ~206 °C. Beim Verdampfungsprozess wird es durch die Lösungsmitteldämpfe mit getragen und gelangt so in die Lunge.
Also kann man sagen dass CBD bis zu 180°C keinerlei chemische Veränderung erfährt. In diesem Fall wäre die einzige evtl. gefährliche Substanz in der E-Liquid Basis Mischung zu suchen. Aber die gesundheitliche Gefahr an Krebs zu erkranken ist nach derzeitigem Kenntnisstand im Vergleich zum Tabakkonsum 20-fach geringer.
Eigenverantwortung
Jeder muss für sich selber entscheiden, ob das Kosten (gesundheitliches Risiko) Nutzen (Symptom-Linderung) Risiko vertretbar ist. Ich persönlich sehe die Anwendung von CBD E-Liquids für die Symptombehandlung speziell von Tic Störungen als gerechtfertigt an, da schnell ein Effekt erzielt werden muss. Für eher langfristige Anwendungen von CBD würde ich immer Tropfen oder Kapseln vorziehen, um das Risiko für die Lunge minimal zu halten.
Fazit zu CBD E-Liquid
Mein Fazit ist natürlich subjektiv, da ich nie in meinem Leben geraucht habe. CBD als E-Liquid macht für mich nur Sinn:
- Für akute Behandlungen von medizinischen Symptomen, da ich innerhalb von ein bis zwei Minuten mit Linderung rechnen kann,
- Eine zweite Anwendung sehe ich in der Reduzierung von Schadstoffen. Wenn ich schon rauche, wäre es nach derzeitiger Datenlage scheinbar die bessere Alternative,
- Eine dritte Rechtfertigung sehe ich in der Möglichkeit E-Liquids zur Entwöhnung vom Zigarettenkonsum zu nutzen.
- Evtl. noch der prophylaktische Einsatz von CBD E-Liquid zur Prävention von potentiellen Krankheiten. Hierzu gibt es allerdings bisher keine belastbaren Daten aus epidemiologischen Studien.
CBD E-Liquid rein als Genussmittel zu konsumieren erschließt sich mir nicht, genauso wie das Zigaretten rauchen. Dasselbe gilt für mich auch für THC E-Liquid, die in den nächsten Jahren immer mehr kommen werden, speziell wenn Cannabis legalisiert wird.
Wie so oft im Leben ist jeder selber für sich verantwortlich und muss mit seinen Entscheidungen leben können.
Also wenn schon Rauchen, dann besser Dampfen!
Nachtrag zu aktuellen Entwicklungen
Ganz aktuell kursieren wieder Nachrichten, die angeblich E-Zigaretten bzw. deren Liquids mit Lungenerkrankungen und sogar Todesfällen in Zusammenhang bringen. Da es sich hierbei um Nachrichten aus einer Region handelt, nur Jugendliche betrifft und die dortigen Fälle mit THC-E-Liquids zusammen auftreten, liegt der Schluss sehr, sehr nahe, dass diese E-Liquids illegal erworben wurden und entsprechend gepanscht waren. Es wäre sehr schade, wenn durch kriminelles Verhalten einiger weniger die E-Zigaretten in Verruf geraten. Sie sind ein ideales Werkzeug, das Rauchen sicherer zu machen und die Entwöhnung deutlich zu vereinfachen.
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Oder möchtest Du mehr zum Thema lesen? Dann empfehle ich Dir das Buch „Dampfen – die Alternative für Raucher“ von Renate Steinbach