Opioidkrise in den USA – Was ist da los?

Die Opioidkrise in den USA hat Ausmaße angenommen, die ihresgleichen suchen. In den letzten 20 Jahren gingen über 400.000 Menschen an einer Überdosis OxyContin oder anderen Opiaten zugrunde, anders kann man es nicht beschreiben.
Opioidkrise in den USA - Opiumpflanze

Inhalte dieses Beitrags

Die Opioidkrise in den USA: Allein im Jahr 2017 gab in den USA rund 47.600 Todesfälle wegen einer Überdosis.

Hauptverantwortlich dafür ist das Unternehmen Purdue, man darf wohl sagen, es ist der  größte Drogenhändler der Welt.

Was ist da los?

Vor 20 Jahren fing es an

Es gelang der Pharmaindustrie die Behörden zu überzeugen, dass nicht nur onkologische Patienten, sondern auch Patienten mit starken Schmerzen Opioide verschieden werden durften. Perdue kam mit seinem OxyContin, einem Opioid auf dem Markt. Schon 1916 wurde sie in Deutschland entwickelt und unter dem Namen Eukodal von merck vertrieben. Auch der Führer bekam es verschrieben. Jedoch war 1990 wegen der großen Suchtgefahr damit Schluß.

Die Sacklers ließen es jedoch in den USA neu aufleben und brachten es mit einer beispiellosen Werbekampagne und Herunterspielung der Suchtgefahr in den Markt. 670 Mitarbeiter taten ihren Job, sehr erfolgreich. Schon 5 Jahre nach Einführung knackte die Pille die 1 Milliarde Marke. In den folgenden 15 Jahren puschten sie das Präparat zum unangefochtenen Marktführer, in Europa kauften sie Mundipharma und pressten es in den Markt. Trotz mehrerer Gerichtsverfahren mit 3-stelligen Mio. an Strafzahlungen erreichte die Pille immer größere Umsatzzahlen.. 

Kleiner “Fehler” mit großer Wirkung

Die FDA machte einen Fehler und ließ auf dem Beipackzettel eine Aussage zu, die Behauptete, dass durch die Retardform (verlangsamte Abgabe des Wirkstoffs) deutlich geringere Suchtgefahr bestünde als bei anderen Opioiden. Der zuständige Zulassungsbeamte arbeitete 2 Jahre später bei Perdue. Das aggressive Marketing, mit teils unwahren Aussagen, führte letztendlich zum geschätzten 12 Mrd. Privatvermögen der Sacklers und der alles übertreffenden Opioidkrise in den USA. Derzeit versucht die Familie ihr Geld in Sicherheit zu bringen. US$ 1 Mrd. wurde erst kürzlich in die Schweiz überwiesen. 

Arzneimittel Missbrauch

Patienten merkten schnell, dass durch zerstossen der Pillen der Wirkstoff deutlich schneller zum High führte. Die Schwarzmarktdrogen hatten echte und sogar legale Konkurrenz bekommen. Die illegalen Drogenhändler nutzten jedoch die Möglichkeit ihre Verluste wieder wett zu machen und verkauften “dreckiges” OxyContin. Die Firma versuchte durch Verbesserung der Retardfrom das Herauslösen des Wirkstoffs zu erschweren, wodurch schließlich viele Nutzer zu Heroin wechselten. 

Neue Klagewelle

Derzeit ist eine neue Klagewelle im Anrollen. Im Oktober 2019 ist es soweit. Über 20 Bundesstaaten und mehr als 2000 Gemeinden wollen 13 Mrd. von Perdue und der Sackler Familie für die Folgen des betrügerischen Marketings. Die Klagen richten sich auch gegen weitere Pharmafirmen. Die Familie ist bereit 3 Mrd. zu zahlen und den Rest über Purdue.  Das ist jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, im Angesicht der geschätzten US$ 453 Mrd. Schaden, die die Opioidkrise in den USA in dem nächsten Jahrzehnt den Steuerzahler kosten wird. Purdue erwägt derzeit Konkurs anzumelden, damit die Strafzahlungen nicht so hoch ausfallen. Nachtrag: Perdue hat heute am 16. September 2019 Insolvenz angemeldet.

Pharma Bashing

Auf der anderen Seite ist die Opioidkrise in den USA aber auch als Versagen der Aufsichtsbehörden zu sehen. Die Familie Sackler (Inhaber/Hauptaktionäre von Purdue Pharma) haben durch unwahre Werbeaussagen ein ungeheures Ausmaß an Schmerz, Tod und Zerstörung gebracht. Aber wo war die FDA? Haben die verschreibenden Ärzte 20 Jahre lang gar nichts gemerkt? War jeder in dem bösen “Spiel” nur auf einen Teil des Kuchens aus? 

Bei der Datenlage und den Zahlen, hätten alle schon viel eher reagieren müssen.

Opioidkrise in den USA: Der Rückgang der Opioid bedingten Todesfälle

Vielleicht wird die Opioidkrise in den USA der Fürsprecher für die landesweite Freigabe von medizinischem und auch “Freizeit” Cannabis. Denn seit 20 Jahren geht zum ersten mal die Anzahl der Todesfälle durch Opioidüberdosen zurück. In Bundesstaaten mit freiem Zugang zu Cannabis wechseln immer mehr Abhängige zur grünen “Wunderpflanze” und können damit teilweise ihre Sucht unter Kontrolle bekommen.

In Europa hat die Kontrolle von Betäubungsmittelverschreibungen zumindest etwas besser funktioniert. Auch hier gibt es sehr viele Opioidabhängige, 2018 waren es 166294. Diese Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren kaum geändert. Im Vergleich zur Opioidkrise in den USA ist es kaum erwähnenswert, jedoch ist jedes einzelne Schicksal, eins zuviel.  

Cannabis als Opioidersatz?

Cannabis wird Opioide garantiert nicht vollständig ersetzen können, aber ich bin sicher es kann zu einem besseren Umgang mit Opioiden führen. Manche Patienten werden besser fahren nur Cannabis zu nehmen, andere könnten die Opioide teilweise mit Cannabis ersetzen und bei extremen Suchtpatienten kann ein CBD Präparat sicherlich oft lindernd wirken die Entzugserscheinungen bzw. den Drang nach Opioiden etwas abzuschwächen.  Vielleicht hilft es sogar, zusammen mit anderen Massnahmen, von der Sucht runter zu kommen.

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Fazit zur Opioidkrise in den USA

Ich muss sagen, ich bin wieder einmal froh in Deutschland/Europa zu leben. In Bezug auf Betäubungsmittel scheinen die Kontrollmechanismen einigermassen gut zu funktionieren. Wir werden immer wieder mit dem Problem konfrontiert sein, da es unethisch wäre hochwirksame Präparate leidenden Patienten vorzuenthalten. Zudem sehe ich mit einem sinnhaften Einsatz von medizinischem Cannabis eine weitere Option für den Arzt Schmerzen weniger risikoreich zu behandeln. Drücken wir den Amerikanern die Daumen, dass sie ihre Krise in den Griff bekommen.

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Oder möchtest Du mehr zum Thema lesen? Dann empfehle ich Dir hier das Buch Cannabis als Medizin von Chris Conrad und Rita Höner


Medizinischer Haftungsausschluss: Informationen auf dieser Blogseite sind als generelle Information und nicht als Ersatz für eine gründliche, medizinische Untersuchung, oder medizinische oder rechtlich bindende Beratung gedacht. Im Falle von ernsten Gesundheitsproblemen konsultieren sie einen Arzt!

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