Es mag ein heisses Thema sein,… aber dennoch zeigt dieses Interview, dass Entspannung durch THC für eine einige Menschen ein wichtiges Thema, auch in unseremLande, ist. Auch aus therapeutischer Sicht.
Sehr geehrter Herr Meyer besten Dank, dass ich sie in Person treffen darf und mit ihnen über ihre Erfahrungen mit der Entspannung durch THC sprechen darf. Können Sie mir sagen, wie sie zum Haschisch rauchen gekommen sind?
Oh, das fing schon sehr früh an. Bereits mit ca. 16 Jahren habe meine erste Zigarette geraucht und kam dann auch sehr schnell mit Marihuana in Berührung. Zur damaligen Zeit habe ich es jedoch nicht regelmäßig genommen, ab und zu mal, wenn sich die Situation ergab, wurde ein Joint geraucht, aber eher selten.
Verzeihen Sie, wenn ich so direkt bin, aber sie sind ja bereits in einem fortgeschrittenen Alter und rauchen, so wie sie mir sagten, fast täglich einen Joint. Wie ist es denn dazu gekommen?
Ich hatte nach der Schule angefangen zu studieren und habe meinen ersten Job in der Pharmaindustrie bekommen. Und zwar im Marketing. Da wird man ständig getrieben von Zahlen, Umsätzen und, neuen, innovativen Ideen, um die Produkte an den Patienten zu bringen. Dieser Job kann mitunter doch ziemlich stressig sein.
Das kann ich sehr gut verstehen, aber sie arbeiten in der Pharmaindustrie und nehmen regelmäßig Drogen?
(lacht). Sie haben ja recht, Cannabis kann man durchaus als Droge bezeichnen, wie Alkohol, Zigaretten, Tabletten und viele andere Dinge auch. Aber wenn ich schon eine Sucht entwickle, dann lieber eine, die doch relativ harmlos ist. Und da habe ich mit Marihuana die für mich ideale Substanz gefunden. Ich trinke sonst keinen Alkohol, allerdings rauche ich leider doch zu viele Zigaretten.
Würden Sie sich selbst als süchtig bezeichnen?
Es kommt darauf an wie sie Sucht definieren. Ich habe auch durchaus Phasen, wo ich mal 2-3 Wochen lang keinen Joint rauche, also habe ich zumindest keine wirkliche körperliche Abhängigkeit. Eine gewisse psychische Abhängigkeit ist zugegebener Weise natürlich da.
Warum rauchen sie denn Marihuana?
Ja wie bereits erwähnt habe ich sehr viel Stress in meinem Berufsleben gehabt, habe immer sehr gut verdient und hatte mehrere führende Positionen als Geschäftsführer in der Pharmaindustrie. Da war es fast nötig sich abends dann auf dem Sofa einen Joint zu genehmigen, um wieder zur Ruhe zu kommen und völlige Entspannung durch THC zu erfahren.
Es ist ein sehr angenehmes Gefühl von der Welt abgelöst eine andere “Realität” wahrzunehmen. Farben sind viel greller, Klänge sind voluminöser und körperliche Reize sind deutlich intensiver. Für mich ist es wie eine Mini-Kur vom stressigen Alltag.
Was rauchen sie denn hauptsächlich?
Ich kaufe mir Haschisch Harz, welches ich dann, je nach Bedarf, entsprechend in eine Zigarette krümel und sie dann rauche. Mit Blüten habe ich nicht so viel Erfahrung bzw. mag sie nicht so.
Hatten sie schon mit anderen Formen von Cannabis zu tun?
Ich habe schon mal Kekse ausprobiert, was eine ganz andere Erfahrung ist. Die Entspannung durch THC rauchen geht direkt über die Lunge ins Blut und zum Gehirn. Das inhalierte THC muss nicht wie bei Keksen erst durch die Leber, sondern schlägt sofort durch. Das Gefühl ist intensiv, hält aber nicht so lange an. Bei Keksen muss das THC erst durch die Leber und wird in eine intensiver wirkende THC-Form umgewandelt. Das High, die Entspannung durch THC, im Falle von Keksen kommt erst nach ca. 2 Stunden, hält dafür aber sehr lange an. Neulich hatte ich auf einer Party ein THC Extrakt bekommen, dass man sich in den Mund sprühte. Das Zeug war echt gut und hielt auch sehr lange an, ich hatte aber glaube ich auch zu viele Sprühstöße genommen. Die Nacht war einfach toll. Intensive Entspannung durch THC eben.
Entspannung durch THC: Gibt es denn auch negative Erfahrungen mit Marihuana
Ja, durchaus. Allerdings mir selber ist es nicht widerfahren. Es ist schon einige Jahre her, wir hatten mal zusammen in einer Gruppe einen Joint geraucht. Leider waren zwei Frischlinge dabei. Dem einen ging es ganz normal, die andere hat jedoch einen richtigen Horrortrip und Panikattacken bekommen. Das war so schlimm, dass wir sie sogar ins Krankenhaus bringen mussten.
Eine andere, persönliche Erfahrung, habe ich doch gemacht, als ich in den Urlaub geflogen bin. Im Flugzeug greife ich in meine Hosentasche und im wahrsten Sinne des Wortes “Oh Shit” ich hatte einen Krümel Haschisch gefunden. Ich dachte nur, wenn ich das bei der Einreise habe, komme ich direkt ins Gefängnis. Also wegschmeißen. Aber dafür war es mir zu schade und ich habe alles einfach gegessen und runtergeschluckt. Schmeckte nicht besonders. Zum Glück war es ein Langstreckenflug. Der Flug wurde zum Trip meines Lebens. Ich schwebte den ganzen Flug auf Wolke 27 und nicht nur auf Wolke 7, eine sehr intensive Erfahrung. Zum Glück gibt es nur selten adverse Effekte bei THC selbst wenn man zu viel einnimmt.
Was halten Sie denn von Leuten, die sich abfällig zu ihrem Verhalten äußern bzw. sich generell negativ zum Marihuana Konsum äußern?
Ich bin da eher moderat. Ich sage immer jedem das seine, solange ich keinem anderen schade. Ich finde es halt immer sehr amüsant, wenn Leute mir berichten, wie schlimm das Haschisch Rauchen ist und selber nie eine geraucht haben.
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Wie stehen Sie denn der Entkriminalisierung von Cannabis gegenüber?
Offen! Alle ab 21 sollten Zugang zu Cannabis bekommen, jüngeren sollte, zum eigenen Schutz für das sich entwickelnde Gehirn, der Zugang nur in medizinisch begründeten Fällen erlaubt werden. Für den einen oder anderen kann die Entspannung durch THC doch gefährlich werden und irreversible Folgen für das Gehirn haben, besonders heutzutage, wo es die hochgezüchteten Cannabispflanzen gibt.
Ich sehe aber auch die positiven Wirkungen vom Cannabis. Zum einen persönlicher Natur, es gibt wissenschaftliche Veröffentlichungen, dass regelmäßiger THC Konsum eine deutlich verringerte Krebsrate mit sich bringt.
Ein gesellschaftlich positiver Effekt ist, dass durch den Cannabis-Konsum einige vom Alkohol wegkommen, der allgemeine Tabakkonsum zurück geht und die Begleitkriminalität verschwindet. Zumindest haben das bisher alle Legalisierungen mit sich gebracht. Und unterm Strich könnte die gesamte Gesellschaft vielleicht sogar etwas gesünder werden, aber ich bin mir durchaus bewusst, dass mich viele jetzt als Träumer oder Spinner abtun.
Mit diesem Statement möchte ich mich bei Ihnen bedanken und wünsche noch viele angenehme Reisen in die alternative Realität.
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Oder möchtest Du mehr zum Thema lesen? Dann empfehle ich Dir das Buch „Cannabis. Was man weiß, was man wissen sollte“ von Peter Cremer-Schaeffer