Studienlage
Es gibt nur sehr wenige klinische Studien wo CBD bei Kindern getestet wurde. Zum Beispiel wurde 13 Kindern im Krankenhaus von Massachusetts mit epileptischen Anfällen CBD und Clobazam gegeben.
Durch die Gabe von CBD war der Wirkspiegel vom Clobazam signifikant erhöht und führte bei 9 der 13 Kinder zu einer über 50%igen Reduzierung der Anfallshäufigkeit. Studien aus Israel belegen, wo CBD bei Kindern (einmal 74 und 57 Kindern) mit epileptischen Anfällen gegeben wurde, ebenfalls eine deutliche Reduzierung von mehr als 50%. Aufgrund der hohen CBD-Konzentrationen, die gegeben wurden, traten aber auch adverse Effekte wie Müdigkeit, Schlappheit und Verdauungsstörungen auf.
Alle Studien bezogen sich auf Epilepsie, eine Langzeitstudie, die sich mit der Einnahme von CBD bei Kindern beschäftigt habe ich bisher nicht finden können, selbst für Erwachsene gibt es solche Beobachtungen noch nicht. Daher sind alle Behauptungen oder Hinweise, die irgendwo beschreiben, wie toll doch CBD ist mit Vorsicht zu genießen.
Wirkmechanismus von CBD
Zwei grundsätzliche Wirkmechanismen zum CBD sind relativ sicher aufgeklärt. Erstens bindet CBD an die Cannabinoid Rezeptor 1 + 2 (CB1, CB2). Diese Bindung wird auch allosterische Hemmung genannt und “verbiegt” die Bindungsstelle für das THC. Somit wird die Wirkung von THC abgeschwächt. Dies machen sich onkologische Patienten zu nutze und nehmen hohe Konzentrationen CBD, damit sie nicht ständig high sind. Allerdings wird dann auch der Appetit gezügelt, was aber eigentlich oft der Grund für die THC Gabe war.
Eine zweite Erklärung für die Wirkung von CBD liegt in der Hemmung der Cytrochrome P-450 Abbauenzyme für die körpereigenen Cannabinoide (N-Arachidonylethanolamid (AEA, Anandamid), γ-Linolenoylethanolamid, Docosatetraenoylethanolamid, 2-Arachidonylglycerol (2-AG), 2-Arachidonylglycerylether („Noladinäther“) und das O-Arachidonylethanolamid (Virodhamin)). Diese Hemmung bedingt, dass die körpereigenen Cannabinoide länger in höherer Konzentration vorhanden sind und dadurch ihre positive Wirkung auf den Stoffwechsel ausüben.
Es muss aber noch weitere Einfluß-Mechanismen des CBD geben, sonst lassen sich nicht alle beobachteten Effekte des CBDs erklären.
CBD bei Kindergehirnen
Wie alle von euch wissen wird Cannabis generell für Jugendliche, Kinder und Kleinstkinder als Risiko Substanz gesehen, die zu irreversiblen Schäden bei der Entwicklung des jugendlichen Gehirns verursachen kann.
Daher bin ich persönlich ein strenger Gegner gegen die Einnahme von THC haltigem Cannabis bei Kindern, wenn nicht eine medizinische Indikation vorliegt.
CBD bei Kindern mag ein etwas anderer Fall sein, aber aufgrund der schwachen Studienlage und der zu geringen Erfahrung in diesem Bereich, ist auch hier höchste Vorsicht geboten. Der Kosten Nutzen Effekt ist immer abzuwägen.
Sehr wahrscheinlich macht es nichts aus mal zwei bis drei Tropfen (ca. 5 mg) CBD einzunehmen, z.b. bei Migräne-Attacken, aber dies sollte auf keinen Fall zu einer dauerhaften, täglichen Anwendung führen, bis wir mehr über potentielle Beeinträchtigungen auf das Gehirn wissen.
CBD bei Kindern aus medizinischen Gründen
Dies ist natürlich ein Sonderfall. Schwerstkranke Kinder, Autismus, ADHS, Epilepsie, Krebs und andere schwerwiegende medizinische Indikationen rechtfertigen meiner Meinung nach sogar die Gabe von THC-haltigem Cannabis.
Professor Gottschling von der Saarland Universität behandelt seit ca. 20 Jahren Kinder und Kleinstkinder mit Dronabinol, also mit reinem THC. Die Erfahrungen sind in vielen Fällen sehr gut, allerdings muss man hier auch sagen, diese Kinder sind höchstgradig krank und schwerstbehindert.
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Fazit zu CBD bei Kindern
Generell sollte man Kindern nicht leichtfertig irgendwelche Vitaminpillen, Tabletten oder Spezial Drinks verabreichen, weil man meint eventuell irgendeinen Mangel vorbeugen zu müssen. In deutschen Breiten ist es nahezu unmöglich bei einer einigermaßen durchschnittlichen Ernährung Mangelkrankheiten zu entwickeln. Zusätzlich rein aus prophylaktischen Gründen regelmäßig CBD (oder auch Vitaminpillen) zu geben, ist meiner Meinung nach unverantwortlich, solange wir keine bessere Studienlage zum CBD bei Kindern haben.
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