Cannabis Herstellung – das Interview mit Dr. Martin Burow

Cannabis Herstellung - das Interview mit Dr. Martin Burow
Das Interview mit Dr. Martin Burow (56) über die Cannabis Herstellung. Er ist Inhaber der DMB-Diagnostics GmbH, die onkologie Diagnostik und YouCann, ein CBD Öl aus der Pflanze Cannabis Sativa L. vertreibt.

Inhalte dieses Beitrags

Herr Dr. Burow, wie sind Sie zum Cannabis gekommen?

Wie ich zur Herstellung von Cannabis gekommen bin? Ich habe mein Leben lang weder gross getrunken noch geraucht, schon gar nicht Cannabis. Als ich dann 2017 über einen Freund aus der Pharma-Industrie erfuhr, dass Cannabis für medizinische Zwecke generell freigegeben wird und sogar von den Krankenkassen übernommen werden muss, sah ich die Chance und arbeitete mich intensiv in das Thema ein.

Was hat Sie am Ende vom Cannabis überzeugt?

Mein Hintergrund. Ich bin Biochemiker und kenne mich recht gut mit den chemisch-physiologischen Prozessen im Körper aus. Zuerst ist es recht unglaubwürdig gegen was Cannabis alles wirken soll, aber in Kenntnis des körpereigenen Endocannabinoid Systems und der vom Körper selbst produzierten Endocannabinoide lassen sich eigentlich alle Wirkeffekte erklären. Sie haben ja glaube ich auch etwas zum Endocannabinoidsystem in Ihrem CannabidiolBlog geschrieben, oder?

Ja das stimmt.

Aber nun zu unserem Thema, wie funktioniert nun die Cannabis Herstellung bzw. der Anbau?

Der Freilandanbau zur Herstellung von Industriecannabis (Hanf) ist recht einfach. Auf Feldern werden die Samen ausgebracht und in nur ca. 4 Monaten, je nach Wetterlage ist die Pflanze auf bis zu 4 m angewachsen und erntereif.

Ich spreche hier von der Pflanze Cannabis sativa L.. Sie ist eine einjährige Pflanze und kommt als männliche und weibliche Pflanze vor. Nur die weiblichen Pflanzen bilden Blüten aus, die reich an CBD sind. Zum Teil werden auch aus den Blättern und manchmal sogar auch aus den Stängeln das CBD isoliert.

Da dieser Hanf oft für Industriezwecke benutzt wird, also zur Faserherstellung und für die Produktion von Isoliermaterial, war die CBD Gewinnung eher ein Nebengeschäft. Dies hat sich jedoch in den letzten Jahren mit der “Lockerung” der Gesetzgebung zum Cannabis deutlich geändert.

Es gibt auch spezielle CBD Pflanzen die deutlich reicher an CBD sind, jedoch eignen sich diese Pflanzen für den industriellen Anbau oft nicht, da sie kleinwüchsiger sind und nur auf CBD getrimmt sind. Fasern lassen sich daraus nur bedingt gewinnen.

Bisher haben wir von der CBD Produktion nach Lebensmittelstandard gesprochen. Betrachten wir jetzt jedoch die Anbaumethode für medizinisches Cannabis, wo es um möglichst THC-reiche Pflanzen geht. Wie sieht da der Aufwand aus?

Die Produktion von medizinischem Cannabis findet in geschlossenen Räumen statt. Die Pflanzen werden üblicherweise in Einzeltöpfen angesetzt und großgezogen.

Es dürfen keine Pestizide verwendet werden. Die Cannabis Herstellung findet nach dem sogenannten GMP Standard statt, wo wirklich alle möglichen Parameter rund um das Wachstum der Pflanze, bis hin zur Reinheit des Wassers aufgezeichnet werden.

Die unterschiedlichen Produktionsverfahren Freilandanbau und Anbau unter GMP Bedingungen liefern nun aber nicht unbedingt deutlich unterschiedliche Qualitäten der Endprodukte. Gesamthanfpflanzen Extrakt aus GMP-Bedingungen oder vom Freiland ist in seiner Wirkung auf den menschlichen Körper nicht zu unterscheiden.

Während die Freilandprodukte in der Herstellung natürlich deutlich günstiger sind, sind die pharmazeutisch hergestellten CBD Extrakte im Preis erheblich teurer, kosten oft deutlich mehr als das Doppelte.

Wie bekommt man denn nun das CBD aus den Cannabispflanzen heraus?

In früheren Zeiten hat man das CBD über alkoholische Extraktion isoliert. Dies kann dazu führen dass Restbestandteile aus dem Lösungsmittel noch im CBD vorhanden sind.

Daher wird bei modernen Anlagen heutzutage nur noch über die CO2 Extraktion isoliert. Diese ist rückstandsfrei und hinterlässt reines CBD, bzw. Gesamthanfpflanzenextrakt mit weiteren Cannabinoiden und Terpenen.

Cannabis Herstellung: Viele gehen davon aus, dass ein Gesamthanfpflanzenextrakt eine bessere bzw breitere Wirkweise auf den menschlichen Körper hat und damit einem reinem CBD Isolat vorzuziehen sei, ist das wirklich so?

Ja es scheint so zu sein, dass reines oder synthetisches THC schlechter vertragen wird als natürliche THC- oder CBD-Extrakte mit einem breiten Spektrum and anderen Cannabinoiden und Terpenen.
Pharmazeutisch besteht das Problem, dass es “leichter“ ist Reinsubstanzen als Wirkstoffe zuzulassen, als Mischungen aus verschiedenen Cannabinoiden, die mit jeder Extraktion auch etwas anders zusammengesetzt sind.

Aber bei der Isolation von CBD oder auch THC ist jetzt ja noch nicht Schluss, was sind die folgenden Schritte?

Die Extrakte sind nun z. B. unterschiedlich reich an CBD. 2,5 % CBD Extrakt aus Cannabis sativa L ist recht leicht herzustellen, aber höhere Konzentration wie 5%, 10% oder gar noch höhere Konzentrationen sind deutlich aufwendiger und damit im Preis proportional teurer als niedrigere Konzentrationen.

Nun hat CBD das Problem, dass es nicht besonders gut schmeckt, bzw. bei hohen Konzentrationen stark im Hals kratzt. Was kann man denn dagegen machen?

Sie haben recht, CBD ist geschmacklich nicht gerade die Erfüllung, vielen macht der hanfige Geschmack kein Problem, allerdings kann man natürlich CBD auch mit z.b. Sesamöl mischen oder anderen angenehmer schmeckenden Ölen versetzen oder sich ein Rezeptbuch besorgen und es zu Keksen bis hin zu ganzen Gerichten veredeln.

Was ist Ihr Fazit? Wie sehen Sie die Zukunft der Cannabis Herstellung?

Überall in der Welt werden gerade riesige Kapazitäten an Anbauflächen für die Cannabis Herstellung angelegt, auch wird immer mehr GMP konform produziertes Cannabis (THC) für die Arzneimittelherstellung angeboten. Ich sehe für die reinen Cannabis Hersteller ein großes Konkurrenzumfeld entstehen und die Preise von derzeit noch ca. € 40000/kg GMP THC werden sehr schnell auf unter € 10000/kg sinken. Am Ende wird es dem Kunden egal sein woher sein Cannabis kommt, Hauptsache es wirkt und entspricht den vorgeschriebenen Qualitätsstandards. Kaum ein Kunde wird den Kaffeehersteller von Starbucks oder Costas kennen.

Ich bedanke mich für das Interview über die Cannabis Herstellung.

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Oder möchtest Du mehr zum Thema lesen? Dann empfehle ich Dir hier das Buch Cannabis als Medizin von Chris Conrad und Rita Höner

Medizinischer Haftungsausschluss: Informationen auf dieser Blogseite sind als generelle Information und nicht als Ersatz für eine gründliche, medizinische Untersuchung, oder medizinische oder rechtlich bindende Beratung gedacht. Im Falle von ernsten Gesundheitsproblemen konsultieren sie einen Arzt!

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