Hat CBD Nebenwirkungen? Wenn ja, welche?

Cannabidiol (CBD) ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde und erlebt einen Hype, der sich sehen lassen kann. Viele leidende Patienten versuchen auf eigene Faust mit CBD Herr über ihre Krankheit zu werden oder zumindest Linderung zu erfahren. Ist das nicht zu gefährlich?
Hat CBD Nebenwirkungen?

Inhalte dieses Beitrags

Gegen welche Krankheiten kann CBD eingenommen werden?

Über CBD Nebenwirkungen hört man zwar eher wenig, aber es gibt sie.

Um über CBD Nebenwirkungen zu sprechen sollten wir uns einen Überblick über die Einsatzgebiete verschaffen. In der folgenden Aufstellung sind Einsatzgebiete bzw. Indikationen gelistet bei denen CBD einen positiven Einfluss nehmen kann. 

CBD und seine, in der Literatur beschriebenen EigenschaftenKann Einfluss nehmen auf
Nerven schützendNeurodegenerative Erkrankungen
Reduziert KrämpfeParkinson, restless Leg,…
Gegen Übelkeit und ErbrechenChemotherapie Nebenwirkung
Mindert AngstzuständeÄngste, Psychosen
GefäßerweiterndBlutdruck senkend
Immunsuppressiv 
Vermindert GefäßverschlüsseGegen Arteriosklerose
Hemmt TumorwachstumInduziert Tumorzellsterben
Fördert das Knochenwachstum 
Wirkt beruhigendSchlafstörungen, ADHS, Autismus
Befreit von SchmerzenMigräne, Rückenschmerzen,…
Unterdrückt MuskelzuckungenEpilepsie, Krämpfe, Touret Syndrom
Reduziert den BlutzuckerTyp I, evtl. auch Typ II
EntzündungshemmendNeurodermitis, Akne Inversa, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa

Warum hat CBD Nebenwirkungen bzw. Wechselwirkungen?

Für alle die, die noch an den Weihnachtsmann glauben “natürliche” Stoffe sind per se gut für den Körper denen liegen leider komplett falsch. Sehr viele Pharmazeutika sind in der Natur gefunden und zu Arzneimitteln verarbeitet worden. Das heißt sie sind sehr oft hochpotent in ihrer Wirkung, man denke nur an Kokain, Morphium, Belladona und andere durchaus lebensgefährliche Substanzen.

Beim CBD verhält es sich nicht anders, wenn die Substanz irgendwie mit dem Körper wechselwirkt, hat sie nahezu immer auch Nebenwirkungen, ob diese nun positiver Natur sind oder den Körper schädigen bekommt man dann ja zu spüren.

Zum Beispiel reagieren manche Menschen allergisch auf Cannabis, was aber eine Reaktion auf darin enthaltenen Pollen oder Pilze zurückzuführen ist. THC und CBD als Reinsubstanz wirken hingegen eher antiallergisch.

Nun aber zurück zu den Neben- bzw. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Aufgrund der Interaktionen von CBD mit körpereigenen Enzymen kann es die Wirkung anderer Medikament deutlich beeinflussen.

CBD interagiert mit Enzymen

Aus Studien und Forschungsergebnissen weiss man, das CBD mit körpereigenen Enzymen interagiert und diese Enzyme blockiert.

Diese Enzyme gehören zu der Cytochrom P450 Enzymfamilie, die in der Leber für den Abbau von Giftstoffen verantwortlich sind und und damit gesund erhalten. 

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Neben tausenden anderer Giftstoffe könnten diese Giftstoffe aber auch Arzneimittel sein, wie zum Beispiel:

  • der Gerinnungshemmer Warfarin,
  • die Säurehemmer Pantoprazol und Omeprazol,
  • das Schmerzmittel Diclofenac oder
  • die Neuroleptika Risperidon, Haloperidol und Clobazam.


Geblockte Enzyme können nicht arbeiten und so bleibt im Blut die Medikamentenkonzentration länger hoch. Wenn Du nun weiter regelmässig Deine Medikamente nimmst, kann die Konzentration sogar in kritische Bereiche anwachsen, ja sogar zu Überdosierungen führen. 

Die Empfehlung lautet dann immer “Fragen Sie Ihren Arzt” wenn sie zusätzlich Cannabinoide nehmen wollen, nur wird das leider nicht viel bringen, da der größte Teil der Ärzte bisher absolut keine Ahnung von CBD bzw. Cannabis Wechselwirkungen hat. Es müßte dann schon ein “Cannabis-Spezialarzt” sein.

Die Hemmung der Enzyme bewirkt aber auch eine Anreicherung der körpereigenen Cannabinoide (z. B. Anandamid), was wiederum zu positiven Nebenwirkungen führen kann.

 Verbesserter Schlaf, Schmerzlinderung und einige andere der in der oben genannten Tabelle. Da CBD in die zentrale Steuerung des Endocannabiniod System eingreift, “behandelt” es nicht nur die Schmerzen, sonder bringt gleichzeitig evtl. noch einen besseren Schlaf, senkt den Blutdruck und reguliert Entzündungen runter.

Ich selber konnte Nachts nicht mehr einschlafen und hatte anstatt 5 Tropfen 5% CBD, 50 Tropfen (ca. 87 mg) genommen. Bei mir hatte CBD bisher keine wirklich spürbaren Effekte, aber in dieser Nacht waren die 50 Tropfen definitiv eine Überdosis. Der ganze Körper war “überentspannt” wie nach 10 Saunagängen auf einmal. Eine sehr angenehme Mattigkeit, jedoch mischte sich ein leichtes Übelkeitsgefühl dazu. Nach 4-5 h war das dann wieder weg und selbst der ganze nächste Tag war der Körper noch völlig leicht/entspannt. Und am Abend gab es keinerlei Problem sanft einzuschlafen.

Neben der Ermattung werden Schläfrigkeit, Übelkeit und Mundtrockenheit als Nebenwirkung genannt. 

Aber selbst bei einmaliger Einnahme von 1500 mg scheint CBD keine bedrohlichen Nebenwirkungen zu haben, man schläft halt sehr tief. Bisher geht man davon aus, das sich CBD und auch Cannabis nicht überdosieren lassen. Entweder man übergibt oder schläft lang und fest.

Cannabidiol (CBD) und Leberschaden

Da, wie gesagt, diese Abbauprozesse in der Leber stattfinden liegt es nahe, das CBD bei vorgeschädigter Leber nur mit vorsicht zu geniessen ist.

Eine neue Studie mit Mäusen untersuchte die potentiell toxische Wirkung von CBD auf das Lebergewebe. Es zeigte sich, dass die Mäuse bei sehr hohen Dosen (2460mg/kg) von CBD einen ausgeprägten Leberschaden entwickelten und innerhalb von 24 Stunden einen tödlichen Leberschadens entwickelten. Zudem beeinflußte CBD die Genregulierung von bis zu 50 Leberenzymen. 

Wie sich das beim Menschen verhält ist jedoch noch völlig unklar, dennoch ist von einer dauerhaft hohen Dosierung von CBD abzuraten. Auch im Beipackzettel von dem CBD-Medikament Epidiolex wird bei langfristiger Einnahme vor potentiellen Leberschäden gewarnt.

Bei dauerhafter Einnahme daher regelmäßig die Leberwerte überprüfen lassen. 

Andere Risiken

Langfristige CBD Nebenwirkungen sind jedoch ein Gebiet zu dem die Forschung noch keine Ergebnisse hat!

Auch sollte man tunlichst den Cannabis/CBD-Konsum bei Schwangerschaft einstellen. Die Wachstumsphase von Föten ist so ein komplexer Prozess, dass wir bis heute den Einfluss nicht genau kennen. Bei Gehirnscans kann man physische Veränderungen am Gehirn von belasteten Kindern erkennen. Auch scheinen die Kinder geistig eingeschränkt und verhaltensauffällig zu sein.  

Zu CBD oder THC bei Kindern zu greifen ist nur in Ausnahmefällen und schwerstkranken Kindern vertretbar. Sicherlich sind aber 1-2 Tropfen CBD bei der Migräne Behandlung von Kindern kein Problem, solange dies nicht täglich und dauerhaft gemacht wird.

Bei Glaukom Patienten scheint CBD den Augeninnendruck zu erhöhen im Gegensatz zu THC.

Auch gibt es Kontraindikationen bei der Krebsbehandlung, wo THC den Appetit zur schnelleren Gewichtszunahme nach Chemotherapie anregen soll, CBD aber das Hungergefühle reduziert und damit eher zum Abnehmen geeignet ist.

Wiederum gibt es Untersuchungen dazu, dass CBD einen recht guten Tötungseffekt auf zirkulierende Tumorzellen hat und damit als Chemotherapeutikum potentiell gute Ergebnisse liefern kann.

Fazit zu CBD Nebenwirkungen

Jede Art von Medikation ist mit gebührender Vorsicht anzuwenden. Dies gilt auch für das gehypte CBD und THC.

Beide wirken auf Enzyme, Rezeptoren und sogar Gene im Körper und nehmen damit signifikanten Einfluss auf Stoffwechselprozesse, die bei geringerer Dosis und kurzfristiger Anwendung definitiv zu deutlichen Verbesserung bei Krankheitsbildern führen können und nach bisheriger Erfahrung keine dauerhaften Schäden verursachen.  

Langfristige, aber vor allem dauerhaft hochkonzentrierte Medikationen von CBD und auch THC, sollte man nur unter Kontrolle der physiologischen Blutwerte mit einem erfahrenen Arzt  durchführen.

Hast Du Fragen zum Beitrag? Hier kannst Du mich direkt kontaktieren.

Oder möchtest Du mehr zum Thema lesen? Dann empfehle ich Dir das Buch Heilen mit CBD: Das wissenschaftlich fundierte Handbuch zur medizinischen Anwendung von Cannabidiol von Leonard Leinow und Juliana Birnbaum


Medizinischer Haftungsausschluss: Informationen auf dieser Blogseite sind als generelle Information und nicht als Ersatz für eine gründliche, medizinische Untersuchung, oder medizinische oder rechtlich bindende Beratung gedacht. Im Falle von ernsten Gesundheitsproblemen konsultieren sie einen Arzt!

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