THC ist nicht gleich THC
THC Wirkungen: Was den meisten nicht ganz klar ist, vom THC gibt es vier verschiedene Formen (Isomere). Dazu kommen noch die verschiedenen Formen der THC Säure. Diese wollen wir aber außen vor lassen. Sie ist zwar die häufigste Form, die in der Blüte der Cannabis Pflanze vorkommt, wird aber beim Rauchen durch die große Hitze in das Delta-9-THC, welches psychoaktiv wirkt, umgewandelt.
THC Wirkungen – Stoffwechsel Wege
Die blaue Markierung des Delta-9-THC zeigt die Doppelbindung, die im Molekül an verschiedenen Stellen sein kann, dadurch aber unterschiedliche Wirkung entfacht. In der folgenden Tabelle könnt ihr die 3 psychoaktiven Formen vom THC sehen.
Es gibt weitere Formen, die aber in der Natur nicht vorkommen, sondern künstlich hergestellt werden müssen.
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Es gibt dabei Unterschiede, z. B. ob THC durch Rauchen über die Lungen in den Körper gelangt oder durch orale Aufnahme, z. B. als Cookie. Die Leber (First-Pass-Effekt) baut das THC in eine andere Form um, die anders psychoaktiv wirksam ist. (Bei der Nomenklatur von THC gibt es chemisch gesehen mehrere Möglichkeiten der Namensfindung, deshalb könnt Ihr auch andere “THC-Namen” finden.)
Einsatzgebiete von THC
Für das THC (THC Wirkungen) werden sehr viele Einsatzgebiete beschrieben. Geht man nach Dr. Grotenhermen, in Deutschland einer der Päpste in der medizinischen Anwendung von THC, so hat er THC bereits erfolgreich bei folgenden Indikationen angewendet:
- Akne inversa
- Übelkeit und Erbrechen (Chemotherapie, HIV/AIDS, Hepatitis C, Übelkeit bei Migräne)
- Appetitlosigkeit und Abmagerung (HIV/AIDS, Hepatitis C, Krebs, COPD)
- Spastik, Krämpfe, Muskelverhärtung (MS, querschnittslähmung, ALS, Spastik nach Schlaganfall, SPannungskopfschmerz, Bandscheiben, Rückenprobleme)
- Bewegungsstörungen (Tourette Syndrom, Dystonie, Levodopa induzierte Dyskinesie, tardive Dyskinesie, Parkinson-Krankheit, Tremor)
- Schmerzen (Migräne, Clusterkopfschmerz, Phantomschmerzen, Neuralgien, Menstruationsbeschwerden, Parästhesien bei Diabetes und Aids, Hyperalgesie, Schmerzen bei Muskelverspannung und Krämpfen, Arthrose, Arthritis, Colitis ulcerosa, Restless Leg Syndrom, Fibromyalgie
- Allergien, Juckreiz, und Entzündungen (Asthma, Arthritis, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Hausstauballergie, Heuschnupfen, starker Juckreiz bei Lebererkrankungen, Neurodermitis, Fieber)
- Psychischer Erkrankungen (Depressionenn, Bipolare Störungen, Angstzustände, posttraumatische Belastungsstörung, ADHS, Impotenz, Alkoholismus, Opiatabhängigkeit, Schlafmittelabhängigkeit, Schlaflosigkeit, Alzheimer)
- Magen Darm Erkrankungen (Magenschleimhaut entzündung, Reiizdarm, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Durchfall)
- erhöhter Augeninnendruck (Gaukom, grüner Star)
- Hören, Schwindel, Gleichgewicht (Tinnitus, Nystagmus, Menière-Krankheit)
- Asthma (Weitung der Bronchien)
- Epilepsie
- Schluckauf
- Förderung der Wehentätigkeit bei der Geburt
Wer von euch unter einer dieser Indikationen bzw. Krankheiten leidet sollte es vielleicht einmal mit THC probieren. Mir ist jedoch nicht klar, ob es sich dabei um Cannabisblüten handelte, die Dr. Grotenhermen verschrieben hat, oder ob es reines Dronabinol, also THC mit THC Wirkungen war. Ich gehe von Blüten zum Rauchen aus, denn manche der Wirkungen würde ich eher dem CBD zuschreiben. Blüten enthalten meisten THC und CBD in unterschiedlichen Konzentrationen.
In einem persönlichen Gespräch sagte Dr. Grotenhermen das THC der deutlich wirksamere Bestandteil beim Cannabis ist.
Ich persönlich kann es nicht direkt beurteilen, jedoch weiß ich aus eigener Erfahrung, dass CBD schon einen durchschlagenden Erfolg bei vielen der oben genannten Erkrankungen zeigt. Da man leichter an CBD kommt, würde ich erst einmal mit CBD anfangen. Wenn nun THC noch besser wirken sollte, umso besser für den Patienten. Dann ist aber der Besuch beim Arzt und ein Betäubungsmittelrezept erforderlich. Auch im Falle von CBD sollte man zumindest den Arzt informieren, dass man es nimmt.
Versuch macht klug
Für mich sind die oben genannten Indikationen allemal genug Grund, um THC zumindest auszuprobieren und ich bin sicher, dass es in einigen Fällen definitiv wirken wird, in anderen Fällen etwas unterstützend wirkt, aber zu guter Letzt wird es auch Indikationen bzw. Patienten geben, bei denen ist gar nicht wirkt. Es ist in den meisten Fällen ein individuelles herantasten an die richtige Cannabis-Sorte und Menge notwendig.
Professor Gottschling von der Universität des Saarlandes behandelt seit gut 20 Jahren Klein- und Kleinstkinder mit THC. Jedoch sind seine Patienten absolute Sonderfälle. Schwerstkranke Kinder bei denen andere Therapien nur sehr bedingt noch helfen. Es geht oft um Leben und Tod. Dabei testet er u. a. bis maximal 25 mg Dronabinol (THC) pro Tag, pro Patient. Für ihn stellt medizinisches Cannabis lediglich ein weiteres Werkzeug im Kampf gegen Krankheiten dar.
Fazit zu den THC Wirkungen
Sicherlich gibt es noch ein paar exotische Krankheiten bei denen THC noch eine zusätzliche Daseinsberechtigung hat. Zusammen mit den oben aufgelisteten Erkrankungen, die durch THC eine deutliche Linderung erfahren, sollte jedem klar sein, dass die von den Krankenkassen geschätzten 1,2 Millionen Patienten jährlich durchaus eine realistische Größe sind. Ich gehe sogar von noch deutlich mehr aus. Die oben genannten Indikationen werden jährlich in Deutschland gut 48 Mio. mal gestellt. Nicht alle sind so gravierend, dass THC verschrieben werden muss, aber zumindest CBD würde schon vielen helfen.
Ich persönlich gehe davon aus, dass trotz dieser Zusatzkosten für die Krankenkassen unter dem Strich das Budget kaum belastet wird, da andere Medikationen reduziert oder auch eingespart werden können. In den USA geht mittlerweile sogar die Todesrate durch Opiatüberdosierung zurück, Dank Freigabe von medizinischem Cannabis.
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Oder möchtest Du mehr zum Thema lesen? Dann empfehle ich Dir das Buch „Die Behandlung mit Cannabis und THC: Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Rezepte, Praxistipps“ von Britta Reckendrees